Simon Hacohen - britischer Offizier aus Palästina

Simon Hacohen in einem Porträt von Leutnant David Charles Feilding, einem seiner Mitgefangenen in Rotenburg an der Fulda (Oflag IX A/Z)
Simon Hacohen in einem Porträt von Leutnant David Charles Feilding, einem seiner Mitgefangenen in Rotenburg an der Fulda (Oflag IX A/Z)

 

Simon Hacohen

Simon Hacohen hatte sich als jüdischer Freiwilliger einem der 15 Bataillone angeschlossen, die im September 1940 in Palästina zusammengestellt wurden. Im April 1941 wurden diese unter britischer Flagge zur Abwehr der deutschen Invasionstruppen in Griechenland eingesetzt. Dabei geriet er im April 1941 in Gefangenschaft.

Im Juli 1941 kam Hacohen als Kriegsgefangener in das Gebiet des Deutschen Reiches. Nach einigen Wochen im Offizierslager im schwäbischen Biberach wurde er im Oktober 1941 nach Dössel bei Warburg gebracht. Nachdem dort ebenso wie vorher in Biberach ein Ausbruchsversuch aufgedeckt worden war, ging die Reise für Simon Hacohen im September 1942 zurück nach Süddeutschland, diesmal nach Eichstätt in Bayern.

Von dort kam Simon Hacohen ein Jahr später in das Offiziersgefangenenlager Oflag IX A/Z in Rotenburg an der Fulda. Mit dabei waren zwei andere jüdische Kriegsfreiwillige, die wie er in Griechenland in Gefangenschaft geraten waren.  Wie Simon Hacohen waren beide im Offiziersrang, es waren dies Jitzchak Ben-Aharaon (s. separate Darstellung) und ein Offizier namens Gershoni. Von letzterem wurde nur der Familienname bekannt.

Ben-Aharon und Gershoni gehörten wie Hacohen zu den drei palästinensischen Offizieren, die Ende 1943 von Eichstätt aus in das Offizierslager in Rotenburg verlegt wurden. Dies berichtet Yoav Gelber in seiner 1981 erschienenen Studie "Palestinian POWs in German Captivity"  (Yad Vashem Studies, Vol. XIV, S. 89-137).

Von Simon Hacohen existiert ein Porträt (siehe oben) und Informationen, die sich auf seinen späteren Aufenthalt im Gefangenenlager Oflag 79 bei Braunschweig beziehen. Wir wissen, dass Hacohen russischer Abstammung war und sich im Rotenburger Lager als Russischlehrer betätigte. Diese Information ist dem Tagebuch von Leutnant John Logan zu entnehmen, der in der 3. Dezemberwoche 1943 einen entsprechenden Eintrag machte. Außerdem notierte Logan Hacohens Vorstellungen vom Aufbau eines jüdischen Staates in Palästina. Was für Hacohen unabdingbar war:  "Jährlich müssen 1 Million Einwanderer kommen."