Rotenburg an der Fulda - 1939 bis 1945 auf Landkarten

 

Durch das Vorhandensein eines Kriegsgefangenenlagers für Offiziere war Rotenburg von 1939 bis 1945 kartografisch ein wichtiger Ort im Deutschen Reich.

 

Die obere Karte (auf der linken Seite) mit Lagern für britische und Commonwealth-Kriegsgefangene hebt die Oflags, die Lager für gefangene Offiziere, durch Unterstreichung besonders hervor.

 

Wie die ausführliche und gegliederte Legende der oberen Karte auf der rechten Seite verdeutlicht, hatten Rotenburg und Spangenberg (neben Colditz und Eichstätt) die besondere Aufgabe, englischsprachige Offiziere als Gefangene aufzunehmen.

 

Im Wehrkreis IX mit dem Sitz in Kassel war Rotenburg der einzige Ort mit einer größeren Anzahl kriegsgefangener belgischer Offiziere; dies macht die zweite Karte auf der rechten Seite deutlich.

 

Die Karte unterhalb des erklärenden Textes (Main British Prisoner of War Camps) zeigt die wichtigen Gefangenenlager für britische Offiziere. Dazu zählte auch das Oflag Rotenburg IX A/Z (veröffentlicht in dem Grundlagenwerk von Foot und Langley, 1979).

 

Die Karte 2/3 FIELD REGIMENT GERMAN POW CAMPS  zeigt Rotenburg als eines der vier deutschen Gefangenenlager des oben genannten australischen Regiments, dem mehrere in Rotenburg gefangen gehaltene Offiziere dienten.

 

Zu den beiden Karten rechts unten:

Im Rotenburger Lager gab es eine Gruppe, die per Hand Landkarten kopierte und sie danach mit Wasserfarben ausmalte. Dann strichen sie Wachs darüber, um die Karten wasserfest zu machen.

 

Fünfzig Fluchtwillige mit Karten zu versorgen, bedeutete Hunderte von Kopien mit Routen aus dem Herzen Deutschlands ins Ruhrgebiet und westwärts nach Frankreich anzufertigen, oder über Berlin in den Norden und an die Ostsee, oder direkt nach Süden an die Schweizer Grenze.