Jan Scheere (1910 -
Leutnant Jan Scheere war nach seiner Gefangennahme am 28. Mai 1940 zunächst in das Lager Sandbostel bei Hamburg eingewiesen worden. In Rotenburg blieb er bis zum 28. März 1941, als man ihn als „bad boy“ nach Colditz brachte. Seine nächsten Stationen waren Lübeck (ab 29. Mai 1942) und dann ab September 1943 Prenzlau (Brandenburg).
Exakte Informationen über seine Verbannung aus dem Rotenburger Lager fehlen. Sein Colditzer Mitgefangener P. R. Reid berichtete 1985 in „Colditz. The Full Story“ (S. 179f.), Scheere habe „andernorts“ den Verräter eines Fluchtplans zusammengeschlagen. In Colditz habe man über Scheere mit Bewunderung als dem „belgischen Attentäter“, l’assassin belge, gesprochen.
In Colditz war Scheere an zwei Fluchtversuchen beteiligt. Ebenso wie sein Mitstreiter Harry Vinckenbosch wurde er dafür zum „Ritter im Orden von Leopold III.“ geschlagen. Für seine besonders wagemutigen Kampfeinsätze bei der Verteidigung seiner belgischen Heimat im Mai 1940 wurde Scheere mit dem „Weltkriegskreuz mit vergoldetem Löwen“ /Oorlogkruis 1940 met vergulde leeuw ausgezeichnet.
Als Moderner Fünfkämpfer hatte Scheere an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin teilgenommen. 1957
quittierte er als Oberstleutnant den aktiven Dienst in der belgischen Armee.