Text ist noch zu überarbeiten !!!

 

>>>  hier Textmaterial aus Pater George Forsters Darstellung in seinem Buch "Priest Behind Barbed W ire" (1985):

 

"Bis auf die letzten Monate war Rotenburg die meiste Zeit gut mit Lebensmittelpaketen vom Roten Kreuz versorgt, ebenso mit Zigaretten und Paketen mit Kleidung. […] Jedes Paket enthielt elf Pfund an Lebensmitteln und einen kleinen Riegel Seife. Jeden Montagmorgen standen wir Schlange vor dem

Paketschuppen, um unseren Pappkarton mit den guten Sachen in Empfang zu nehmen.

 

Tee und die meisten Konserven (Fleisch, Fisch, Schinkenspeck, Eipulver) wurden zum gemeinsamen Verbrauch an das Küchenpersonal weitergegeben. Den Rest behielten wir. Die Gefangenen hatten eine große Sehnsucht nach Süßem. Manchmal kam es vor, dass ein Offizier den Inhalt einer Büchse Nestlemilch schon am Montagmorgen verschlang. […]

 

Die in Deutschland angefangene Offiziere ausgegebenen Rationen waren miserabel. Viele von uns – vielleicht die meisten – hätten ohne die Pakete vom Roten Kreuz nicht überlebt. Nach der Genfer Konvention sollten wir jedoch hinsichtlich Qualität wie Quantität die gleichen Rationen erhalten wie die deutschen Truppen in Kasernen.


Die Deutschen gaben uns wöchentlich die folgenden Rationen:

- eine Portion braunes Kommissbrot von niedrigster Qualität und bitterem Geschmack. Es hatte einen Vorteil: Es hielt sich unbegrenzt. Man konnte es wochenlang aufbewahren. Ich glaube, es war aus Kartoffeln gemacht.

- ein paar Kartoffeln,

- eine winzige Zuteilung von frischem Kalbfleisch, die so bescheiden war, dass wir es so hielten, sie nur alle 14 Tage zuzubereiten, um daraus eine kleine Portion zu machen,

- eine sehr kleine Portion Zucker, Margarine und Eichel-Kaffee

- etwas von diesem schrecklichen Rübensirup und

- weichen Weißkäse, der so geschmacksneutral war, dass er nach gar nichts schmeckte.

 

Zusätzlich bekamen wir fast täglich Sauerkraut (gepökeltes/ eingesalzenes Kraut) und sehr gelegentlich eine kleine Wurst und Pfefferminztee.

 

Es gab keine Rechtfertigung für diese mageren Zuteilungen; bis kurz vor Kriegsende hatte die deutsche Armee zu keiner Zeit einen Mangel an Nahrungsmitteln. Die Zivilbevölkerung hatte eine rationierte Lebensmittelzuteilung, aber die Armee versorgte sich mit Lieferungen aus dem besetzten Europa und lebte gut.

 

Nur ganz bestimmte Artikel waren knapp oder nicht zu bekommen – Tee, Bohnenkaffee, Schokolade und richtige Seife. Dies schuf gute Möglichkeiten zum Tauschhandel. Zum Beispiel trocknete unser Küchenteam regelmäßig die benutzten Teeblätter und verkaufte sie an die Deutschen.

 

Zigaretten waren ebenfalls sehr nützlich als Tauschmittel und um die Bewacher zu bestechen und zu quälen. Unter uns Gefangenen wurden sie [die Zigaretten] eine Art von Währung: 200 Zigaretten für eine Tafel Schokolade, 100 für eine Dose mit Käse. Der Wechselkurs veränderte sich je nach Verfügbarkeit der einzelnen Sachen.

 

Jeder Kriegsgefangene erhielt vom Roten Kreuz wöchentlich 50 Zigaretten sowie zollfreie Pakete von zu Hause oder von Freunden, sodass fast jeder einen großen Vorrat anhäufen konnte. Die Deutschen konnten für gewöhnlich nur ätzende polnische Zigaretten kaufen, die etwa anderthalb Zoll lang waren und in einer Pappröhre steckten. Dem Angebot von ein paar Players-Zigaretten konnten sie kaum widerstehen, aber dafür musste ein Preis gezahlt werden.

 

Ein Wachhabender in der Küche bat um eine Zigarette.

,Keine Zigarette für die Deutschen.’ Er bettelte.

,Sie können 10 Players haben, wenn Sie den Nazigruß ausführen und dabei ‚Heil Churchill’ rufen.'

Er war entgeistert/ bestürzt. ‚Das kann ich nicht machen.’ -

;In Ordnung, dann eben keine Zigaretten.’

Der arme Wachhabende blickte ängstlich um sich, um zu sehen, ob die Luft rein war, dann entbot er den Nazigruß mit einem schallenden ,Heil Churchill’ und spazierte mit zehn Players triumphal davon.

 

Selbst mit unseren Paketen vom Roten Kreuz und den knapp bemessenen deutschen Mengen hatten wir oft großen Hunger. Die Kost war soeben erträglich, wenn auch monoton. Mit unseren wöchentlichen Dosen Fleisch, Fisch, Käse und Nestlemilch und einem halben Pfund Margarine ging es uns in gewisser Weise besser als der Zivilbevölkerung in England. Aber mit Ausnahme der zweiwöchigen Zuteilung der winzigen Portion Kalbfleisch hatten wir keine frischen Nahrungsmittel, kein Obst, kein Gemüse, es sei denn, man bezeichnet Sauerkraut als Gemüse. Während meiner 18 Monate in Rotenburg hatte ich ein frisches Ei, hartgekocht gab es mir Feldwebel Schmitt am Ostersonntag 1944.

 

Essen war eine erniedrigende Besessenheit. Man warf beim Mittagessen einen Blick auf den Teller des Nachbarn, um zu sehen, ob er etwas mehr als Du auf dem Teller hatte. Einige Gefangenen marterten sich und ihre Zuhörer, indem sie bis ins Detail ihre Lieblingsspeisen beschrieben.

 

Der Eingang von 4000 Lebensmittelpaketen aus Genf rief bei allen ein erleichtertes Aufatmen hervor. Die nächsten acht oder neun Wochen mussten wir uns keine Sorgen machen. Aber was, wenn es mit der Lieferung nicht klappte? Dies war aber bis auf die letzten Kriegsmonate nie der Fall. Sie sollten zu einer bitteren Erfahrung werden."