Ks. kpt. Czesław Lissowski  (1895 – 1942)

Priester, Hauptmann

 

Für P. Czesław Lissowski, der stark an polnischer Literatur und Geschichte interessiert war (beides unter der Zarenherrschaft nicht zugelassene Schulfächer) und der selbst erst auf dem Weg über seine Tätigkeit als Dorfschullehrer und das nachgeholte Abitur das Priesterseminar besuchen konnte, war Zugang zur Bildung für alle, auch ärmere Kinder und Jugendliche, zeitlebens ein besonderes Anliegen. Notfalls zahlte er ihr Schulgeld aus eigener Tasche.

 

Nach Schließung der Mittelschule in Rypin erwirkte er den Bau einer neuen. Noch im KZ Buchenwald beschäftigten ihn Pläne für deren weiteren Ausbau. Einen Namen machte er sich auch durch seine regionalhistorische Forschung, zahlreiche Veröffentlichungen auf diesem Gebiet und die Herausgabe eines Romans eines polnischen Dichters und Publizisten aus dem 19. Jahrhundert

 

.Ein Mitgefangener hebt rühmend seine Zuversicht und seelsorgerliche Unterstützung anderer Gefangener hervor. Erst durch die Lagerbedingungen und schwere körperliche Arbeit in Buchenwald geschwächt, starb er wenige Monate nach der Überstellung nach Dachau.

 

Eine Straße und das Schulzentrum in Rypin, das auf seine Gründung zurückgeht, tragen seinen Namen; eine Gedenktafel dort sowie in der Kirche, in der er Vikar war, halten die Erinnerung an ihn wach.