FULDA-ECHO - das belgische Lagermagazin Oktober 1940 bis Dezember 1941

 

Das in einem Antwerpener Antiquariat mit Unterstützung der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg und des Vereins für Kultur und Tourismus erworbene Lagermagazin der belgischen Offiziere in Rotenburg ist das einzige vollständig erhaltene Exemplar mit allen 13 Ausgaben.

 

Die erste Nummer erschien im Oktober 1940, die letzte im Dezember 1941. Die Texte wurden hektografisch vervielfältigt. Das Fulda-Echo erschien zweisprachig, in Französisch (der Sprache des wallonischen Teils der belgischen Kriegsgefangenen) und Flämisch, einer Variante des Niederländischen und Muttersprache der Mehrheit der Bevölkerung Belgiens.

 

Angesichts der starken zahlenmäßigen Dominanz der wallonisch-belgischen Gefangenen in Rotenburg ist es nicht verwunderlich, dass die Masse der Magazinbeiträge auf Französisch erschien. Eine Übersetzung ins Deutsche und eine inhaltliche Analyse wird vorbereitet.

  

Das Feuilleton nimmt im Fulda-Echo einen sehr breiten Raum ein, das betrifft vor allem den flämischen Teil. uch in anderen Bereichen des Gefangenendaseins der belgischen Offiziere in Rotenburg zeigt sich ein reichhaltiges intellektuelles, künstlerisches und musikalisches Leben. Es gab eine Bibliothek, verschiedene Fach- und Diskussionsgruppen, einen Chor, ein Orchester für Unterhaltungsmusik, eines mit klassischer Ausrichtung. Auch ein auf hohem Niveau musizierendes Streichquartett ist belegt.

 

Eine wichtige Rolle im Lagerleben hatte das Theaterspielen. Die beiden hier gezeigten Fotos von Theatergruppen wurden im Dezember 1940 aufgenommen.