Ein rauchloser Kocher - Smokeless Heater

 

Smokeless Heater  war die Bezeichnung für einen Kocher, den die Kriegsgefangenen mit Öl betrieben. Aber auch zu Pappmaché zusammengepresstes Zeitungspapier ließ sich als Brennmaterial verwenden.

 

Wegen des chronischen Mangels an Streichhölzern nutzte man einen Smokeless Heater auch als Dauerbrenner zum Anzünden von Zigaretten etc.

 

Der hier gezeigte Smokeless Heater ist das Werk des Maschinenbauingenieurs Hans Fälber (Bad Hersfeld). Das Foto zeigt ihn in seinem Garten in Bad Hersfeld bei der Erstbenutzung des von ihm konstruierten Modells. Als Konstruktionsmaterial wurden KLIM-Milchpulverdosen simuliert.

 

Pater George Forster schreibt in seinen Erinnerungen an seine Rotenburger Lagerzeit:

„An Streichhölzer war schwer heranzukommen. Wenn man es geschafft hatte, sich eine Schachtel zu besorgen, hat man jedes Streichholz mit einer Rasierklinge in zwei Hälften geteilt. Manche schafften es, ein Streichholz in vier Teile zu zerlegen und mit den dünnen Streifen zu benutzen, ohne ihn zu zerbrechen oder sich damit einen Finger anzubrennen. Um dem Streichholzmangel zu begegnen, hatte jedes Zimmer eine Vorrichtung, die wir „Smokeless Heater“ [,rauchloser Brenner/ Kocher’] nannten. Geschickte, praktisch  veranlagte Gefangene machten einen solchen Brenner aus einer kleinen flachen Dose – hervorragend geeignet war eine Sardinendose. Man füllte die Dose mit Margarine oder Speiseöl und etwas Litze vom

Schlafanzugkordel, das sich gut als Docht eignete. Der Deckel (der Dose) sorgte für eine Abdeckung, die dazu diente, den meisten Rauch zu unterbinden, aber es bauschte sich auf und machte die miefige Luft noch schlechter. Ein solcher ,rauchloser Brenner’ hat so manche Tasse Kakao erhitzt und unzählige Zigaretten angezündet.“