Ks. mjr. Henryk Kornacki  (1908 – 1956)

Priester, Major 

 

- geb. 04.06.1908 in Złoczew (dt. Schlötzau) bei Kalisz (dt. Kalisch) / W. Wielkopolkie (Großpolen)

- Priesterweihe 17.08.1934 in Wrocław (dt. Breslau) / W. Dolnoślańskie (Niederschlesien)

- Lehrer am Jungengymnasium und Vikar in Kalisz, später in Chodecz (dt. Godetz),

- 1937-39 Studium des Kirchenrechts in Krakau, Abschluss mit Magisterexamen,

- im September 1939 Teilnahme als Feldgeistlicher an den Kämpfen bei Uniejów (dt. 1943-45 Brückstädt), Łęczyca (dt. Lentschitza, 1939-45 Lentschütz), Puszcza Kampinowska (Kampinowsche Wälder), Młociny, Warszawa (dt. Warschau),

- gest. 19.01.1956 in London.

- Träger des Tapferkeitskreuzes und des Ordens Polonia Restituta.

 

Nach seiner Gefangennahme durch die Deutschen begleitete P. Maj. Henryk Kornacki freiwillig seine Offizierskameraden in die Gefangenschaft. Nach Aufenthalten in den Gefangenenlagern von Prenzlau, Murnau und (ab dem 23.12.1939) Rotenburg verlor er mit der Verlegung ins Konzentrationslager Buchenwald am 18.04.1940 die ihm nach der Genfer Konvention zustehenden Rechte, wurde gedemütigt, misshandelt und ab Herbst 1941 zu schweren körperlichen Arbeiten gezwungen.

 

Von hier wurde er zusammen mit den anderen Kaplänen ins Konzentrationslager Dachau verlegt, wo er unter verheerenden Verhältnissen arbeiten musste („Kommando Plantage“, Luftschutzkeller graben). Es wird berichtet, dass P. Maj. Henryk Kornacki trotzdem im Lager „mit seiner Güte und Freundlichkeit die Gedanken und Herzen vieler Mitgefangener gewann“.

 

Für im September 1939 auf dem Schlachtfeld erwiesene Tapferkeit wurde er mit dem Tapferkeitskreuz und mit dem Orden „Polonia Restituta“ (Orden der Wiedergeburt Polens) ausgezeichnet.

 

1952 bis 1956 war er Jugendpfarrer in der Universitätsgemeinde in London. In dieser Zeit tat er sich besonders hervor durch das Organisieren von Pilgerfahrten zum Marienheiligtum in Walsingham, womit er eine wichtige Rolle im Leben der katholischen Kirche auf den Britischen Inseln spielte. Während einer von ihm organisierten Pilgerfahrt nach Rom wurde er bei Papst Pius XII zur Audienz geladen.

 

Seine Gesundheit war schwer geschädigt. Trotz mehrerer Operationen verstarb er 1956 in London im Alter von 47 Jahren.